Privatdarlehen
Heutzutage hat der Begriff Privatdarlehen eine mehrfache Bedeutung. Zum einen ist es ein Darlehen, das einer Privatperson zu privaten Zwecken, und zwar vorwiegend für den Konsum, oder für bewegliche Investitionen gewährt wird. Zum anderen werden Darlehen als Privatdarlehen bezeichnet, die über eine Internetplattform von Privatpersonen an Privatpersonen vergeben werden. In diesen Fällen wird der Darlehensvertrag direkt zwischen ihnen abgeschlossen, ein Kreditinstitut ist daran nicht beteiligt.
Das klassische Privatdarlehen, so wie es der Darlehensnehmer seit jeher kennt, wird zur Finanzierung von Anschaffungen im Alltagsleben aufgenommen. Dazu zählen unter anderem die Autofinanzierung oder der Umzug in eine andere Wohnung, aber auch eine Ausstattung sowie Einrichtung von Wohnzimmer, Jugend- oder Arbeitszimmer. Immer dann, wenn eine notwendige Investition ansteht, für die kein Erspartes vorhanden ist, bietet sich ein solches Privatdarlehen an.
Dabei führt der erste Weg zur Hausbank, bei der auch das Girokonto geführt wird. Die Einkommens- und Vermögensverhältnisse sind dort bekannt, was die obligate Bonitätsprüfung wesentlich erleichtert. Sie ist in jedem Fall notwendig, also auch für ein solches Privatdarlehen. Die Hausbank als Filialbank oder Sparkasse am Ort wird dazu Einsicht in die Datenbank der Schufa nehmen, der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung. Der Darlehensgeber ist Geschäftspartner der Schufa und wird das bewilligte Privatdarlehen anschließend als so genannte positive Information in die Schufa eintragen lassen.
Der Darlehensnehmer muss in der Lage sein, die monatlichen Zins- und Tilgungszahlungen aus seinem laufenden Einkommen heraus leisten zu können. Als Nachweis dafür lässt sich der Darlehensgeber die letzten zwei, drei Gehaltsabrechnungen vorlegen, und die Gutschriften dazu kann er direkt auf dem Girokonto einsehen. Anhand des Arbeitsvertrages kann die Sicherheit des Arbeitsplatzes erkannt beziehungsweise abgeschätzt werden. Als eine Absicherung für den Fall von Arbeitslosigkeit oder Berufsunfähigkeit wird, ergänzend zum Privatdarlehen, der Abschluss einer dementsprechenden Versicherung vorgeschlagen beziehungsweise zur Bedingung gemacht. Der Darlehensgeber möchte auf diese Weise sein Kreditausfallrisiko so weit wie möglich reduzieren.
Ein derartiges Privatdarlehen kann innerhalb einer Woche abgewickelt werden; vom ersten Kundengespräch bis zur Gutschrift auf dem Girokonto. Wenngleich der Darlehensnehmer bei der Beantragung einen Verwendungszweck angibt, ist er in der Verwendung des Privatdarlehens letztendlich weitgehend frei und ungebunden. Für das Kreditinstitut ist nach positiver Bonitätsprüfung und Darlehensauszahlung letztendlich von Bedeutung, dass das Privatdarlehen pünktlich und vollständig zurückgezahlt wird.
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